01.11.24
Buchtlashing und Kopflashing – Wichtige Methoden der Ladungssicherung
Im Bereich der Ladungssicherung sind verschiedene Techniken entscheidend, um die Sicherheit beim Transport von Waren zu gewährleisten. Zwei wichtige Methoden in diesem Zusammenhang sind das Buchtlashing und das Kopflashing. Diese Begriffe sind vor allem in der Schifffahrt und beim Containertransport relevant, wo das korrekte Sichern der Ladung unerlässlich ist, um Unfälle und Schäden während des Transports zu vermeiden. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Grundlagen, Unterschiede und Einsatzbereiche dieser beiden Lashing-Methoden ein.
Was ist Lashing überhaupt?
"Lashing" bezeichnet generell das Sichern von Ladung mit Spanngurten, Ketten, Drahtseilen oder Spannvorrichtungen, um die Fracht während des Transports vor dem Verrutschen, Umfallen oder anderen Bewegungen zu schützen. Dies ist besonders wichtig bei Schiffen und Containern, die auf hoher See starken Kräften durch Wellen und Wind ausgesetzt sind. Ohne eine korrekte Sicherung könnte die Ladung beschädigt werden oder sogar über Bord gehen, was zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten und Sicherheitsrisiken führen kann.
Buchtlashing – Sicherung über die gesamte Breite
Buchtlashing (auch "Loop Lashing" genannt) ist eine Methode, bei der die Lashbänder oder Gurte über die gesamte Breite des Containers oder der Ladefläche geführt werden. Dabei wird das Lashing-Material in Form einer "Bucht" oder Schleife um die Ladung gelegt und an beiden Enden befestigt, um die Fracht in ihrer Position zu halten.
- Einsatzbereiche: Buchtlashing wird häufig bei größeren, sperrigen Gütern oder mehreren Ladungsteilen angewendet, die über die gesamte Breite der Ladefläche gesichert werden müssen. Es eignet sich besonders gut für Container mit schwerer oder unregelmäßig geformter Ladung, die nicht direkt an den Containerwänden anliegt.
- Vorteile: Diese Methode verteilt die Sicherungskräfte gleichmäßig über die Breite des Containers, was eine bessere Stabilität gewährleistet. Es ist zudem flexibel einsetzbar und kann bei verschiedenen Ladungsarten angewendet werden.
- Nachteile: Buchtlashing erfordert mehr Material und ist etwas zeitaufwendiger als andere Lashing-Methoden, da es eine exakte Platzierung und Sicherung der Schleifen erfordert.
Kopflashing – Sicherung an den Enden
Das Kopflashing (oder "Head Lashing") bezieht sich auf das Sichern der Ladung an den Enden eines Containers oder einer Ladefläche. Dabei werden die Lashings von der Ladung zu den Container- oder Fahrzeugwänden gespannt, um die Bewegungen der Ladung nach vorne oder hinten zu verhindern.
- Einsatzbereiche: Kopflashing ist besonders effektiv, wenn es darum geht, das Verrutschen von Gütern in Längsrichtung zu verhindern, beispielsweise bei schweren Maschinen oder großen Einzelstücken. Es wird häufig in Kombination mit anderen Lashing-Techniken eingesetzt, um eine umfassende Ladungssicherung zu erreichen.
- Vorteile: Es bietet eine effektive Möglichkeit, die Ladung gegen Bewegungen in Längsrichtung zu sichern, und kann einfach und schnell angebracht werden. Kopflashing eignet sich gut, um ergänzend zu anderen Methoden eingesetzt zu werden, um die Ladung in alle Richtungen zu fixieren.
- Nachteile: Da Kopflashing vor allem in Längsrichtung wirkt, bietet es weniger Schutz gegen seitliche Bewegungen der Ladung. Es ist daher oft notwendig, zusätzlich andere Sicherungsmethoden einzusetzen.
Unterschiede zwischen Buchtlashing und Kopflashing
Während sowohl Buchtlashing als auch Kopflashing dazu dienen, die Ladung während des Transports zu sichern, unterscheiden sie sich in ihrer Ausführung und ihrem Einsatzbereich:
- Richtungswirkung: Buchtlashing wirkt über die gesamte Breite der Ladefläche und ist besonders für die seitliche Stabilisierung geeignet. Kopflashing hingegen sichert primär die Bewegungen in Längsrichtung.
- Materialbedarf: Buchtlashing benötigt mehr Material, da es eine größere Fläche abdeckt. Kopflashing ist materialeffizienter, aber weniger umfassend in der Wirkung.
- Einsatzmöglichkeit: Buchtlashing eignet sich besser für unregelmäßig geformte oder lose Ladung, während Kopflashing für schwere, sperrige Einzelstücke verwendet wird, die sich primär in eine Richtung bewegen könnten.
Kombinierte Anwendung von Buchtlashing und Kopflashing
In vielen Fällen werden Buchtlashing und Kopflashing kombiniert, um eine umfassende Sicherung der Ladung zu gewährleisten. Indem beide Methoden zusammen eingesetzt werden, kann die Ladung sowohl in seitlicher als auch in Längsrichtung fixiert werden, was das Risiko von Schäden oder Unfällen deutlich reduziert.
Beispielhafte Anwendung: Bei großen Maschinen, die in einem Container transportiert werden, kann die Maschine mit Kopflashing gesichert werden, um Bewegungen nach vorne und hinten zu verhindern. Zusätzlich wird Buchtlashing verwendet, um die Maschine seitlich zu stabilisieren.
FAQ: Buchtlashing & Kopflashing
Was versteht man unter Buchtlashing?
Buchtlashing, auch als Loop-Lashing oder Umreifungszurren bezeichnet, ist eine formschlüssige Ladungssicherungsmethode. Ein Spanngurt wird als Schleife um die Ladung gelegt und beide Enden in Zurrösen eingehängt, sodass die Sicherungskraft gleichmäßig über die Breite des Containers oder der Ladefläche wirkt. Die Methode eignet sich besonders für seitliche Stabilisierung von sperrigen oder lose gestapelten Gütern.
Was ist Kopflashing und wofür wird es eingesetzt?
Kopflashing (Head Lashing) bezeichnet das Sichern der Ladung an den Stirnseiten des Containers oder der Ladefläche, indem Gurte über die Enden geführt und an den Wänden befestigt werden. Diese Methode schützt besonders effektiv vor Bewegungen in Längsrichtung, etwa bei schweren Einzelteilen oder Maschinen.
Wo liegen die Unterschiede zwischen Buchtlashing und Kopflashing?
Buchtlashing stabilisiert die Ladung quer zur Fahrtrichtung und eignet sich für die seitliche Sicherung. Kopflashing hingegen wirkt hauptsächlich in Längsrichtung, um ein Verrutschen der Ladung nach vorne oder hinten zu verhindern. Während Buchtlashing meist mehr Material benötigt, ist Kopflashing auf Bewegungen in eine Richtung spezialisiert.
Wie berechnet man die Sicherungskraft beim Buchtlashing?
Die Sicherungskraft ergibt sich aus der LC (Lashing Capacity) der verwendeten Gurte und Befestigungspunkte. Bei richtiger Anwendung, z. B. Einhängen der Gurtschlaufe in zwei Zurrösen, erhöht sich die Sicherungskraft pro Richtung. Für Berechnungen sind die zulässige Zugkraft, Zurrwinkel sowie Reibungskoeffizient nach EN-12195-1 oder den betrieblichen Vorgaben relevant.
Welche Fehler sind bei der Anwendung von Lashing-Systemen zu vermeiden?
Ein häufiger Fehler bei Buchtlashing und Kopflashing ist die nicht ausreichende Spannung bzw. falsches Einhängen der Gurte, was die Sicherungswirkung schwächt. Auch zu geringe Anzahl oder falsche Positionierung der Zurrmittel kann dazu führen, dass die erforderliche Sicherungskraft nicht erreicht wird, weshalb immer die vorgegebenen Staupläne, Zurrwinkel und Sicherheitsrichtlinien zu beachten sind.
Welche Methoden der Ladungssicherung gibt es neben Buchtlashing und Kopflashing?
Neben Buchtlashing und Kopflashing werden in der Ladungssicherung auch Methoden wie Direktzurren, Diagonalzurren und Niederzurren eingesetzt. Die Wahl der Methode hängt vom Gewicht, den Ladungsdimensionen und den Transportanforderungen ab.
Was sind typische Einsatzbereiche für Buchtlashing und Kopflashing?
Beide Methoden finden vor allem in der Schifffahrt, beim Containertransport, auf LKWs und Bahntransporten Anwendung. Sie eignen sich für schwere, unregelmäßig geformte Güter, Maschinen, Anlagen und gebündelte Baumaterialien, die gegen Seitwärts- und Längsbewegung gesichert werden müssen.
Fazit zu Buchtlashing und Kopflashing
Das Buchtlashing und Kopflashing sind wichtige Techniken der Ladungssicherung, die jeweils ihre eigenen Vorzüge und Anwendungsbereiche haben. Eine korrekte Anwendung dieser Methoden ist unerlässlich, um die Sicherheit während des Transports zu gewährleisten und Schäden an der Ladung zu vermeiden. Besonders im Bereich der Schifffahrt und des Containertransports, wo starke Bewegungen auftreten können, sind sie unverzichtbare Bestandteile eines erfolgreichen Ladungssicherungskonzepts.
Durch eine kombinierte Anwendung der beiden Methoden können Transportunternehmen und Spediteure sicherstellen, dass die Ladung umfassend gesichert ist, was sowohl das Unfallrisiko verringert als auch Kosten durch mögliche Schäden reduziert. Wer sich mit den unterschiedlichen Techniken auskennt und sie gezielt einsetzt, sorgt nicht nur für einen reibungslosen Transport, sondern auch für zufriedene Kunden und Partner.